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Soziales Engagement

Intuitiv Bogenschießen für die ganze Famile!

Aktuelle Bilder der Kinder und Zeitungsartikel über Avicres und unsere Kooperation.

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Der Weg des Bogens

Der Weg des Bogens führte uns beiden Freunde aus der gewohnten Heimat Paderborn, ins ferne Brasilien. Angetrieben durch Fantasien aus Kindertagen, Erkenntnisse einer Pilgerreise sowie dem tiefen Wunsch die eigene Profession zu nutzen, um ‘etwas’ zu bewegen. So entstand die Idee ein Intuitiv Bogenschießprojekt als Weg zu mehr Achtsamkeit für und mit den Kindern- und Jugendlichen der Avicres in Brasilien zu initiieren.

Klemens Schmelter ist seit 20 Jahren Bogenschütze und Besitzer der Firma ‘Bogenzeit’ in Paderborn. Auf dem Jakobsweg entschied er, dass er für jeden gepilgerten Km etwas in karitativer Form geben möchte. Durch ein Gespräch mit dem Paderborner Theologen und Avicres – Mitgründer Johannes Niggemeier, der sich seit über 30 Jahren in Brasilien engagiert, kam er auf die Avicres. Gemeinsam machte er sich wenige Monate später mit Martina Becker- einer guten Freundin, ehem. Jahrespraktikantin der brasilianischen Avicres und heutigen Sozialpädagogin auf den Weg nach Brasilien. Auf der von Klemens Schmelter organisierten PaderBow 2017 (größte Bogensportmesse Europas) warben sie für das Bogenschießprojekt und sammelten Spenden.

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Anfang Januar ging es mit unserer Ausrüstung über den Atlantik bis in den Nordosten Brasiliens, Recife. Um tatsächlich den Wurzeln des Bogenschießens und damit auch der indigenen Bevölkerung für einen Austausch über Pfeil und Bogen näherzukommen, reisten wir ca. 70 Stunden mit dem Bus ins Amazonasgebiet nach Altamira. Über einen Kontakt in Recife lernten wir dort Timei Assurini (23J.), den Sohn eines der geistigen Führer vom Stamm der Assurini, und seine Frau Carla kennen. Durch sie war es uns möglich einen authentischen Einblick in die Lebenswelt der Indios vor Ort aus primärer Quelle zu bekommen, sowie über ihren Gebrauch von Pfeil und Bogen zu lernen.

Die Lebenswelt der Indios wird stark beeinflusst durch den Bau des 4. größten Wasserkraftwerks der Welt „Belo Monte“ am Rio Xingu. Neben unglaublichen Verwüstungen an Flora und Fauna, wurden zusätzlich bis zu 20000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Hoffnungslosigkeit, Entwurzelung und Alkoholkonsum sind die Folgen. Einige Stämme bekriegen sich mittlerweile schon untereinander, die Harmonie ist gestört. Auch dies haben wir in Altamira im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren bekommen. Aus diesen Gründen entschieden wir uns gegen einen Besuch dieser abgelegenen Stämme, um nicht zu den Unruhen durch unsere Anwesenheit beizutragen.
Es ergaben sich weitere Kontakte vor Ort zu einer NGO, die im direkten Kontakt mit 2 Stämmen steht und wirklich interessiert ist, sie zu unterstützen und mehr im Hintergrund daran arbeitet die Traditionen zu erhalten. Hinzu kam ein Gesprächstermin mit dem Bischof der Amazonasregion Dom Frei Joao Muniz. Nachdem wir so viel von Timei über die Probleme seines Stammes erfahren durften, war es uns ein Anliegen auch ihn mitzunehmen. Es kam zu einem sehr wertschätzenden Austausch zwischen uns. Der Bischof hörte aufmerksam zu, schenkte Timei mitfühlende Worte, als dieser sich mit den Anliegen seines Stammes an ihn wandte, und war sehr interessiert an dem Bogenschießprojekt. Er konnte sich sogar vorstellen ein solches Projekt mit den Indios und uns in Altamira zu unterstützen, um den Bogen für friedliche Zwecke und als Brücke für ein Miteinander zu nutzen.

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Bei einer spontanen Begegnung mit Mitgliedern des Paracana Stammes war es uns möglich mit Bogenschützen in Austausch zu gehen. Wir konnten sogar etwas fachsimpeln über Holzsorten ihrer Bögen und Einsatzmöglichkeiten der Pfeile. Wir haben auch Pfeile und 2 Bögen von ihnen kaufen können. Diese Ausrüstung konnten wir für die Infotafel bei der Avicres nutzen, um den Kindern die Geschichte ihres Landes zu zeigen und so eine natürliche Offenheit und Neugier gegenüber den ersten Bewohnern Brasiliens schaffen.

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Wir reisten 7 abenteuerliche Wochen durch dieses so kontrastreiche Land. Diese Zeit ermöglichte uns, ein gewisses Gespür für diese Menschen, ihre Kultur und Lebenssituationen zu entwickeln. Für den Start unseres Projektes essenziell.

Willkommen bei der Avicres…

Avicres bedeutet übersetzt: Gemeinschaft für das Leben, damit es wachse in Solidarität und ist eine NGO, welche sich in Nova Iguacu für die ärmsten der Armen einsetzt.
Warum engagiert sich die Avicres: Brasilien, als eine führende Wirtschaftsmacht und fünftgrößtes Land der Erde, besitzt eine vielseitige Naturlandschaft, eine Fülle von Bodenschätzen und genügend fruchtbares Land, um seine Bevölkerung zu ernähren. Doch dieser Reichtum kommt Millionen von Brasilianern nicht zugute. Sie sind von Hunger, Krankheit, Analphabetismus, Arbeitslosigkeit, Elend und Unterdrückung betroffen. Sie führen einen Kampf ums Überleben, unter dem vor allem Kinder und Jugendliche, Alte chronisch Kranke und Behinderte leiden. Die brasilianische Avicres setzt mit ihren Projekten direkt vor Ort an dieser Problematik an.
Sie leisten:
Erziehungs- und Gesundheitsarbeit in den Armen- und Elendsvierteln einer riesigen Vorstadtzone von Rio de Janeiro
Hilfe bei der Sozial- und Bildungsarbeit mit Straßenkindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Unterstützung der Selbsthilfeorganisationen der Bevölkerung Brasiliens.

Während unseres 6-wöchigen Einsatzes bei der Avicres wohnten wir auf dem Gelände Sitio natureza Viva in Cabucu, einem Stadtteil von Nova Iguacu.
In dieser Wirkungsstätte der Avicres werden außerhalb der Schulzeiten (Vor- und Nachmittags) ca. 80 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 14 Jahren betreut, gefördert und begleitet. Die meisten von ihnen stammen aus ärmlichen, gewalttätigen und entwürdigenden Verhältnissen. An diesen Strukturen setzt die Avicres mit ihrer Arbeit auf Augenhöhe an, welche eine konkrete Umsetzung des Intuitiven Bogenschießens vor Ort überhaupt erst ermöglichte.

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ln pädagogisch und didaktisch fundierter Theorie und Praxis begannen wir mit einem Einstieg über den Gebrauch von Pfeil und Bogen aus Geschichte und Gegenwart. Hier war es uns möglich auch unsere Erfahrungen, welche wir in der Begegnung mit den Indios im Amazonasgebiet gemacht hatten, einfließen zu lassen. Die Kinder und Jugendlichen konnten es kaum erwarten die ersten Pfeile fliegen zu lassen.
Nach dem Aufbau eines sicheren Schießstandes folgte der praktische Teil. Wir arbeiteten in Kleingruppen von 7 bis 12 Teilnehmern und begannen jede Schießeinheit mit vorherigen Atem- und Dehnübungen um zur Ruhe zu kommen und in Kontakt zu sich selbst zu treten.

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Unsere Ausrüstung bestand aus einfachen traditionellen Langbögen, welche aus einem einzigen biegsamen Stück Holz gefertigt werden. Mit dem jeweils passenden Bogen ausgestattet, positionierten sich die TeilnehmerInnen seitlich stehend an der Sicherheitslinie zur Zielscheibe ausgerichtet. Besonders jetzt stellte aktives Zuhören und äußerste Konzentration eine der größten Herausforderungen für die KursteilnehmerInnen dar. Die eigene Unruhe zu erkennen, zu kontrollieren um zu lernen. Ohne klare Einweisungen in die Sicherheitsregeln, wäre ein gemeinsames Schießen undenkbar. Durch die nötigen Instruktionen und Hilfestellungen achteten die Kinder und Jugendlichen mehr und mehr auf eine bewusste Körperhaltung, ihren Stand und darauf dem Ziel in einem Moment der Stille zu begegnen.

Jeder TeilnehmerIn begab sich auf seinen eigenen Lernweg, durfte sich erproben und aus Fehlern lernen. Auch dies gehört mit zum Weg des Bogens. Es auszuhalten zu scheitern und es erneut zu probieren; Anspannen, Innehalten und Loslassen.
Arbeit an sich selbst. An Geduld, Konzentration, Disziplin und Freude. Stets versuchten wir den Kindern und Jugendlichen einen Diskurs zum wahren Leben in Selbstreflexion zu ermöglichen. Wie richte ich mich auf ein Ziel aus? Wie gut ist mein Fundament? Wie sicher stehe ich? Reicht mein Vertrauen um loslassen zu können? Die innere Ruhe und Kraft die man beim Schießen mit Pfeil und Bogen spürt, helfen auf diese Fragen eine Antwort zu finden, so Schmelter. Beim Schießen sollte es nicht um Schnelligkeit, Perfektion oder Gewinnen gehen, sondern um Spaß und eine Möglichkeit der eigenen Achtsamkeit näherzukommen. Mit den immer wiederkehrenden, gleichförmigen Bewegungsabläufen wird die Fokussierung des Geistes trainiert. Damit ist es möglich ein gutes Gegengewicht zur heutigen Reizüberflutung zu schaffen, welcher viele Kinder in der heutigen Zeit ausgesetzt sind.
Ein Teilnehmer gab kurz nach einer Schießeinheit ein Interview und erklärte: „Der Bogen hilft mir dabei mich besser zu konzentrieren und ich fühle mich stark, wenn ich den Pfeil Richtung Ziel schnellen lasse“.

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Ein Gespür für den Moment zu bekommen, das Körpergefühl, die Intuition. Kindern gelingt dies meist leichter als Erwachsenen, sagt Schmelter. Besonders diese Kinder sind oft nicht so kontrolliert und reglementiert wie bei uns und schaffen es häufig aus ihrer Intuition heraus zu handeln. Gemäß der Emotionen und Empfindungen der TeilnehmerInnen gab es Momente und Phasen des Auf und Ab von Glücks- und Traurigkeitsgefühlen oder von in sich gekehrter Nachdenklichkeit und extrovertierter Aktionslust.
Inhaltlich konzipierten wir das Bogenschießen als erlebnisorientierte pädagogische Maßnahme, bei der alle mit einbezogen wurden. Im Sinne des Intuitiven Bogenschießens wurden Anreize geschaffen, dass sich die TeilnehmerInnen mit ihrer eigenen inneren Haltung auseinandersetzten. Auf spielerische Art und Weise entwickelten wir Übungen, die Freude, Selbstbewusstsein und einen neuen Blick auf die eigene Situation ermöglichten. Lernziele wie Selbstvertrauen, Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Geduld sowie Achtsamkeit und Respekt vor dem Nächsten wurden unter Berücksichtigung der Gruppendynamik auf rituelle Art und Weise, erreicht. In diesen Haltungen sieht die Avicres wesentliche Grundwerte ihrer Erziehungsarbeit ausgedrückt. Als fundamental unverzichtbar erwies sich allerdings bei dem Umgang mit „Pfeil und Bogen” ständig Sicherheit zu gewährleisten bzw. einzuhalten. Ein Thema welches nicht nur im Bogenschießen einen hohen Stellenwert hat, sondern auch im brasilianischen Alltag, der immer wieder durch vorherrschende Kriminalität geprägt wird.

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Zum Ende unserer Zeit vor Ort bekamen wir Unterstützung durch Jaroslaw Jankowski einem Freund, polnischen Bogenbauer und Autor diverser Fachbücher zum Thema. Er unterstützte uns in unserer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen der Avicres und begleitete das Projekt nach unserer Abwesenheit weitere Wochen. Um das Intuitive Bogenschießen vor Ort nachhaltig zu konzipieren, bildete er einen der dortigen Erzieher im Bogenschießen aus. So soll gewährleistet werden, dass die Kinder und Jugendlichen weiterhin unter professioneller Anleitung und Begleitung das Intuitive Bogenschießen ausüben können. Die komplette Ausrüstung wurde hierfür von Klemens Schmelter gespendet.
Insgesamt gesehen war dies eine für alle erfolgreiche und lohnende Erfahrung so Johannes Niggemeier; denn die drei “Freiwilligen /Ehrenamtlichen” schafften es, etwas aus ihrer spezifischen Kenntnis und Erfahrung rüberzubringen und damit Kindern, Jugendlichen und MitarbeiterInnen, also allen in irgendeiner Weise Beteiligten Hilfe zu geben, nicht zu “fliehen” aus dieser Gesellschaft, sondern sich stark zumachen für einen bzw. auf einem Weg, zu verstehen, dass “man” eine Richtung zu einer neuen Haltung, zu einer neuen Sichtweise auf diese leidvolle Situation finden kann, in der “man” lebt und kämpfen kann, um diese Realität der Gewalttätigkeit zu überwinden mit einer Haltung von RESILIENTIA .

Wir sind tief beeindruckt von den Alltagshelden, denen wir auf unserem Weg durch Brasilien begegnen durften. Berührt von so viel Herz und Gastfreundschaft dieser Menschen, die oft nicht viel besitzen, jedoch stets bereit waren mit uns zu teilen. Danke Brasilien, dass wir dir wieder ein Stück näher kommen durften, deiner Spiritualität, deiner Natur, deinem Volk und letzten Endes auch uns.
Zurück in der Heimat wollen wir an diesen Erfahrungen anknüpfen, darüber reden und dazu einladen sich mit uns für die Avicres zu engagieren.

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Eindrücke vom Projekt “Intuitives Bogenschießen”

 – 20.03.2018

Im Februar und März fand das Projekt “Intuitives Bogenschießen” in der AVICRES statt. Dabei hatten Kinder und Jugendliche unter der Anleitung von  Tina Becker, Jaroslaw Jankowski und Klemens Schmelter (Inhaber Bogenzeit/ Veranstalter PaderBow) die Möglichkeit sich auf dem Gelände des Sítio Natureza Viva im Bogenschießen zu üben.

Bei dem Projekt stand die Entwicklung der unbewussten Fähigkeiten im Vordergrund. Der Prozess des Spannungsaufbaus, Gedankenstille und das intuitive Loslassen, soll auch im alltäglichen Leben der Kinder und Jugendlichen dazu beitragen, Anspannung und Stress verstehen zu lernen und umzuwandeln.

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Die Kosten für das Projekt wurden von den Leitern und der Bogenzeit in Paderborn übernommen.

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Bogenschießen in Brasilien – ein Reisebericht

 – 11.02.2018

Liebe Freunde,

noch gar nicht lange her wo wir (Klemens und Tina) euch die Idee des Bogenschießprojektes bei der Avicres vorstellten, senden wir euch heute herzliche Grüße aus Brasilien! Lieben Dank an alle für die Hilfe bei den ersten Schritten. Gerade vor ein paar Tagen haben wir uns entschlossen vorab schon was zum ersten Teil unserer Reise zu schreiben.

Rio Xingu

Reisebericht Xingu

Belo Monte

Reisebericht Monte

Inspiriert durch die Begegnungen mit dem ehem. Bischof der Amazonasregion Erwin Kräutler bei dem Avicres Geburtstag im September und Vortrag in Münster, haben wir uns Anfang Januar auf den Weg nach Altamira gemacht. Dort wollten wir zum einen sein Wirkungsgebiet samt Lebenssituation der Menschen am Rio Xingu kennenlernen, sowie den Wurzeln des Bogenschießens in Brasilien durch Kontakt zu den Indigenen näherkommen.

Im Vorfeld gab es Gespräche mit dem Kräutler selbst, der uns aber noch nichts Konkretes sagen konnte zu seinem Aufenthalt im Januar in Brasilien. So konnten wir über Johannes Niggemeier (Leiter der Organisation Avicres) Mailkontakt zu dem neuen Bischof der Region Dom Frei Joao Muniz aufnehmen, der uns wiederum an einen anderen Pater vor Ort weitergeleitet hat, welcher im direkten Kontakt zu den Indios steht. Aber auch dieser Pater hatte bereits andere wichtige Termine in einer anderen Region.

Trotz der Tatsache, dass die Zeichen anfangs nicht günstig standen und die Fahrt nach Altamira eine weite 3-tägige Busreise für uns bedeutete, bei der wir aber auch sehr viel vom Land sehen konnten, begegneten wir schon in Recife Menschen, die uns weitere Wege für den Austausch über Pfeil und Bogen ermöglichten. So lernten wir über einen Freund in Recife Timei Assurini (23J.) den Sohn eines der geistigen Führer vom Stamm der Asurini in Awaete und seine Frau Carla kennen. Durch sie war es uns möglich einen Einblick in die Lebenswelt der indigenen Bevölkerung vor Ort aus primärer Quelle zu bekommen, sowie über ihren Gebrauch von Pfeil und Bogen etwas zu lernen. Die Auswirkungen des 3. größten Staudammprojekts der Welt „Belo Monte“ am Rio Xingu sind verheerend. Neben unglaublichen Verwüstungen an Flora und Fauna, wurden zusätzlich bis zu 12000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Die Skepsis der Indios gegenüber den staatlichen Organisationen ist dadurch weitergewachsen. Von einem ehrlichen Interesse an den Bedürfnissen und Rechten der Indios ist nicht viel zu spüren. Anstatt ihre ursprüngliche Art zu leben zu schützen und ihre Traditionen zu bewahren, hat man nur ihr Überleben gesichert, damit sie nicht obdachlos werden. Infolgedessen wuchsen Hoffnungslosigkeit, Entwurzelung und Alkoholkonsum. Einige Stämme bekriegen sich mittlerweile schon untereinander, die Harmonie ist gestört. Auch dies haben wir in Altamira im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren bekommen. Schon vor Ankunft wurden wir von mehreren Leuten gewarnt, es sei ein sehr gefährlicher Ort. Eine Nacht vor unserer Anreise gab es eine Schießerei, bei der sieben Polizisten starben. Eine bedrückende Stimmung umgab auch uns, doch es gab auch Hoffnung.

Als wir feststellten, dass der Konvent des Bischofs sich nur eine Straße weiter von unserer Unterkunft befand, suchten wir ihn auf und wurden sehr herzlich von den dort Wirkenden willkommen geheißen und bekamen einen Gesprächstermin mit dem Bischof. Es war uns ein Anliegen, nachdem wir so viel von Timei über die Problematiken seines Stammes erfahren durften, auch ihn mitzunehmen. Es kam zu einem sehr wertschätzenden Austausch zwischen uns. Der Bischof hörte aufmerksam zu, war interessiert an dem Bogenschießprojekt (würde sogar ein ähnliches Projekt mit Indios und uns in Altamira unterstützen) und schenkte auch Timei mitfühlende Worte als dieser sich mit den Anliegen seines Stammes an ihn wandte.

Treffen mit der Familie und Freunden von Timei und Carla in der Stadt Altamira

Treffen mit Bischof Muniz

Über Grüße von Johannes Niggemeier hat sich Bischof Muniz sehr gefreut. Sie sind Freunde, obwohl Johannes als ehemaliger Dozent der Theologie nicht mehr direkt für die Kirche arbeitet, Avicres ist ganz unabhängig. Das Verwaltungsteam war sehr bemüht, uns weitere Kontakte zu Indios in der Region zu organisieren. So haben wir auf der Suche die Mitarbeiterin einer Kanadischen NGO getroffen, welche im direkten Kontakt mit 2 Stämmen steht und wirklich interessiert war, sie zu unterstützen und mehr im Hintergrund daran arbeitet die Traditionen zu erhalten. Carla, die Frau von Timei freute sich sehr mitzukommen, sie tauschten sich über die zukünftigen Projekte untereinander aus. Später brachte man uns zu den Paracana Indios, dort trafen wir auf Bogenschützen und konnten sogar etwas fachsimpeln über Holzsorten ihrer Bogen und Einsatzmöglichkeiten der Pfeile. Wir haben auch Pfeile und 2 Bogen von ihnen kaufen können. Diese Ausrüstung wollen wir für die Infotafel bei der Avicres nutzen, den Kindern die Geschichte ihres Landes zu zeigen und so eine natürliche Offenheit und Neugier gegenüber den ersten Bewohnern Brasiliens schaffen.

Treffen mit den Paracanara Indios

Reisebericht Indios 1

Reisebericht Indios 2

Wir sind sehr dankbar für diese wunderbare Führung und Begleitung durch all die vielen Freunde, die wir hier bisher getroffen haben. Freuen uns sehr auf den baldigen Start unseres Projekts bei der Avicres.

Tina und Klemens

Reisebericht kurz vor Beginn des eigentlichen Bogenprojekts

09.02.2018 St. Teresa (Rio de Janeiro)

Intuitives Bogenschießen in der AVICRES – Projekt mit der Bogenzeit Paderborn

Im Februar/März 2018 wird Klemens Schmelter von der „Bogenzeit“ in der AVICRES in Brasilien als Projekt eine Bogenschule für intuitives Bogenschießen einrichten.

In der Praxis dieser besonderen Bogenschießkunst steht die Entwicklung der unbewussten Fähigkeiten im Vordergrund. Inhaltlich ist das Projekt als erlebnisorientierte pädagogische Maßnahme konzipiert. Der Prozess des Spannungsaufbaus, Gedankenstille und des intuitiven Loslassens, der beim Bogenschießen erlernt wird, kann auch im alltäglichen Leben dazu beitragen Anspannung und Stress verstehen zu lernen und umzuwandeln. Es werden Anreize geschaffen sich mit der eigenen inneren Haltung auseinander zu setzen. Auf spielerische Art und Weise können Übungen entwickelt werden, die Freude, Selbstbewusstsein und einen neuen Blick auf die eigene Situation ermöglichen. Lernziele wie Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft und Empathie, werden unter Berücksichtigung der Gruppendynamik auf rituelle Art und Weise, erreicht. Die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert, die Muskulatur verstärkt.

Jubilaeum 25Jahre Sa04

Die Besucher des Avicres-Jubiläums  konnten bereits einen Einblick in die Welt des Bogenschießen bekommen.

 Aus diesem Grund war die Avicres am 18./19.11.2017 mit einem Stand auf der Bogensportmesse PaderBow im Schützenhof in Paderborn vertreten. Ein Anteil des Eintrittsgeldes wurde gespendet, um das Projekt zu finanzieren. Zuvor hat das Bogenzeit-Team um Klemens Schmelter bereits den Unterstützern der Brasilieninitiative Avicres das Bogenschießen bei unserem 25-jährigen Jubiläum in der Kulturwerkstatt näher gebracht.

Tina Becker übernimmt die Aufgabe der pädagogischen Leitung innerhalb des Bogenschul-Projekts in Brasilien.

Jaroslaw Jankowski, einer der bekanntesten Bogenbauer Polens (2 Publikationen über das Thema), bereichert das Projekt mit seinem internationalen Erfahrungsschatz.

Klemens Schmelter (Inh. Bogenzeit/ Veranstalter PaderBow) initiierte das Vorhaben und übernimmt Finanzierung und Leitung des Projekts in Brasilien unter dem Schirm der AVICRES.

*Artikel zu finden hier auf den Seiten der AVICRES

Reisebeschreibung

JanuarFebruarMärz
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